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Eingewöhnung

Das Berliner Modell wurde vom Institut für angewandte Sozialforschung (INFAS) entwickelt und findet seit den 1980er Jahren praktische Anwendung. Die Grundlage des Modells ist die Beachtung der Bindung des Kindes an seine Eltern und der individuell unterschiedlichen Bindungsqualitäten. Eine stabile Beziehung zu einer fremden Person kann nur allmählich aufgebaut werden. Damit Ihr Kind diesen Anfang erfolgreich mitgestalten und sich in unserer Krippe wohlfühlen kann, braucht es Begleitung, Orientierung und einfühlsamen Schutz durch uns Erwachsene. Bis Ihr Kind sich mit der neuen Umgebung vertraut gemacht und eine vertrauensvolle Beziehung zu den Erzieher(innen) aufgebaut hat, ist es notwendig, dass Sie Ihr Kind in dieser Zeit begleiten und unterstützen. Sie als Eltern geben Ihrem Kind die Sicherheit, die es braucht, um sich auf das Neue erfolgreich einlassen zu können. Außerdem haben Sie dadurch die Möglichkeit, uns und den Tagesablauf der Krippe kennenzulernen. Ein gemeinsamer Austausch mit Ihnen über die Entwicklung Ihres Kindes, seine Gewohnheiten und Vorlieben sind uns dabei für unsere pädagogische Arbeit sehr wichtig.

Gestaltung der Eingewöhnung

Während der Eingewöhnung besucht Ihr Kind mit einer ihm vertrauten Bezugsperson (Mama, Papa, Oma, Opa,…) nur stundenweise die Einrichtung, um unnötigen Stress zu vermeiden. Die Bezugsperson kommt mit Ihrem Kind zusammen in die Krippe (möglichst immer zur gleichen Zeit), bleibt ca. 1 Stunde zusammen mit dem Kind im Gruppenraum und nimmt danach das Kind wieder mit nach Hause.

Die Eingewöhnung gliedert sich in vier Phasen.

1) Schnupppern
Sie und Ihr Kind lernen uns und die anderen Kinder kennen. Sie „schnuppern“ Atmosphäre, Geräusche, Stimmen, Stimmungen.

2) Kennenlernen
Ihr Kind traut sich schon auf Erkundungsreise zu gehen und nimmt Kontakt zu uns auf.

3) Stabilisierung
Die Beziehung zwischen Ihrem Kind, den anderen Krippenkindern und uns stabilisiert sich. Ihr Kind lässt  sich von uns helfen, trösten und hochnehmen.

4) Trennung
Die erste Trennung findet frühestens nach ca. 8 Tagen und nur in Absprache mit Ihnen statt. Sie dauert     je nach individuellen Reaktionen Ihres Kindes zwischen 5 und 10 Minuten und wird nur in Absprache mit     Ihnen gesteigert.

Ihr Kind wird in kleinen Schritten die neue Umgebung und die für ihn /sie fremden Personen kennenlernen. Mit Ihrer Begleitung erleichtern Sie Ihrem Kind den Übergang in die Krippe. Dennoch kann es sein, dass die Vielfalt der neuen Eindrücke Ihr Kind während der ersten Wochen in der neuen Umgebung schneller als gewohnt ermüden lässt oder Ihr Kind ungewohnte Reaktionen zeigt. Machen Sie sich darüber keine Sorgen, denn Sie werden durch Ihre aktive Teilnahme erkennen, welche vielfältigen Entwicklungsaufgaben Ihr Kind in dieser Zeit vollbringt.

Vertraute Gegenstände von zu Hause wie Schmusetuch, Schnuller, Kuscheltier, Bücher, Bilder oder ein Lieblingsspielzeug können für Ihr Kind während der ersten Zeit in der noch unvertrauten Umgebung hilfreich sein. Bringen Sie diese also gerne mit.

Persönliche Rituale, Gewohnheiten, etc. besprechen wir in einem ausführlichen Aufnahmegespräch, welches vorab mit Ihnen als Eltern geführt wird.

Die Dauer der Eingewöhnungszeit hängt vom Alter des Kindes und von seinen Erfahrungen ab, die es mit anderen Menschen und bisherigen Trennungssituationen gemacht hat. Im Alter von 0 bis 3 Jahren beträgt sie erfahrungsgemäß mindestens 4 bis 6 Wochen. Man kann und soll sich bei der Entscheidung darüber, wie lange ein Kind von einem Elternteil begleitet werden muss, am Verhalten des Kindes orientieren. Den genauen individuellen Ablauf der Eingewöhnung Ihres Kindes werden wir mit Ihnen ausführlich besprechen.

Für die Dauer der Eingewöhnung Ihres Kindes in unsere Krippe empfehlen wir, dass Sie sich ca. 6 Wochen Zeit nehmen. Ihr Kind braucht während dieser Zeit Ihre Begleitung und Unterstützung. Sie geben Ihrem Kind die Sicherheit und den Schutz, den es braucht, um sich auf das Neue einlassen zu können. Können Sie aus wichtigen Gründen die Eingewöhnung nicht selber übernehmen, kann auch eine andere vertraute Person Ihrem Kind während dieser Zeit zur Seite stehen. Allerdings empfehlen wir möglichst keinen weiteren Wechsel der Begleitperson.

Achten Sie nach Möglichkeit darauf, dass die Eingewöhnung Ihres Kindes in die Krippe nicht mit anderen Veränderungen in Ihrer Familie zusammenfällt. Auch bitten wir Sie, Ihren Urlaub so zu planen, dass Ihr Kind nicht während oder kurz nach der Eingewöhnungsphase eine längere Abwesenheit von der Einrichtung hat.

Die Rolle der Bezugsperson

  • eher passiv -  es gibt einen Besucherstuhl
  • das Kind auf keinen Fall drängen, sich von ihm zu entfernen
  • immer akzeptieren, wenn das Kind Ihre Nähe sucht.
  • Aufgabe der Bezugsperson ist es „Sicherer Hafen“ zu sein
  • möglichst nicht lesen, stricken oder mit anderen Kindern spielen.

Das Kind muss das Gefühl haben, dass die Aufmerksamkeit der Bezugsperson jederzeit bei ihm ist.

Die Rolle der Erzieher(in)

  • vorsichtige Kontaktaufnahme, ohne zu drängen. Am besten über Spielangebote oder über eine Beteiligung am Spiel des Kindes
  • Beobachtung des Kindes
  • Beobachtung des Verhaltens zwischen Mutter und Kind.

Räumlichkeiten Krippe

Die Krippe verfügt über einen großen geräumigen Garderobenbereich, in dem auch mal ein oder zwei Kinderwagen geparkt werden können.

Der Gruppenraum verfügt über einen großen Tisch, der auch für Kreativangebote genutzt wird, aber auch zum Essen.

Außerdem gibt es einen großen kreativen Spielbereich, welcher den Bedürfnissen der Kinder angepasst werden kann.

Da wird das Klettergerüst zur Kuschelhöhle oder umgekehrt, der große Teppich wird für Sing- und Kreisspiele genutzt oder dient als Unterlage für Rutsch und Kletterpartien, bzw. für andere Spielsachen.

Zu den Krippenräumlichkeiten zählt auch ein Schlafraum, der auch als Rückzugs- und Vorleseraum genutzt wird und durch eine Schiebetür vom Spielraum abgetrennt ist. Jedes Kind hat dort seinen festen, individuellen Schlafbereich in einem der Stockbetten mit eigener Matratze, Stillkissen als „Nestchen“ und eigener Decke und Kopfkissen. Zum Schlafen kann dieser Raum mit Sonnenrollos und dunklen Vorhängen abgedunkelt werden.

Vom Gruppenraum ebenfalls durch eine Schiebetür getrennt befindet sich noch ein kindgerechtes Badezimmer, das neben Kinderwaschbecken, Toiletten geräumiger Dusche, auch mit einer erhöhten Kinderbadewanne und einer schönen Wickelecke ausgestattet ist. Diese können die Kinder unter Aufsicht selbstständig zum Wickelvorgang besteigen.

Der Essbereich ist mit einem großen Tisch, Hockern und Armlehnstühlchen für die Kinder und niedrigen Stühlen für die Erwachsenen ausgestattet. Es befindet sich außerdem ein kleiner, hoher und runder Tisch mit Erwachsenenstühlen im Zimmer, der für Teambesprechungen, Elterngespräche und Schreibarbeiten genutzt werden kann. Außerdem befinden sich im Gruppenraum auch eine Küchenzeile mit Spülmaschine, Herd, Kühlschrank und Backofen.